Samstag, 26. Februar 2022

Woche 2: Viele neue Erfahrungen

Hier gibt es immer irgendetwas zu tun oder zu entdecken - erst recht, wenn man neu ist. Deshalb ging die vergangene Woche wie im Flug vorbei.
Während meiner Arbeitszeit habe ich mit einem Projekt begonnen: für eine geplante Ausstellung entwerfe ich eine Infotafel - die Recherche der dort abgebildeten Daten, die Gestaltung und der Druckauftrag bei einer örtlichen Druckerei liegen in meiner Hand. Das ist selbstverständlich nicht ganz unkompliziert, aber ich bin sehr froh und dankbar, dass mir gleich zu Beginn so schöne und interessante Aufgaben zugeteilt werden. Und wenns mal Probleme geben sollte, sind die Patres selbstverständlich da und helfen gerne weiter. 

Ansonsten gewöhne ich mich so langsam an die Abläufe hier; schon jetzt vergeht jeder Tag ein bisschen schneller als der davor. Dank des anderen Klosterzeitlers Alexander weiß ich auch immer bestens Bescheid, was die kommenden Tage an kirchlichen Festen ansteht. Wir hatten eigentlich geplant, gemeinsam einem Fasnachtsumzug beizuwohnen, die festlichen Aktivitäten halten sich aber wohl auch hier in der Schweiz dieses Jahr stark in Grenzen. 

Mein Highlight der vergangenen Woche war auf jeden Fall, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ministriert habe. Hier gilt mein Dank ganz besonders Alexander, der mich darauf vorbereitet hat und Pater Thomas, der schon vor einiger Zeit für seine Ministranten ein super "Youtube-Tutorial" mit dem genauen Ablauf hochgeladen hat. Durch diese Hilfen ist mir glücklicherweise kein nennenswerter Fauxpas unterlaufen.
Es gibt auch ein Foto davon:
Alexander (r.) und ich beim ministrieren

Das Bild ist, wenn auch leider unscharf, selbstverständlich mein Bild der Woche. Ich freue mich auf die kommende Zeit, es soll zwar noch kalt bleiben, aber etwas sonniger werden. Und die Fastenzeit steht auch vor der Tür. Bis dahin!


Samstag, 19. Februar 2022

Woche 1: Ankommen und Einleben

 Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Wer sich einen Einblick in das Leben als Klosterzeitler in Einsiedeln verschaffen möchte, kann hier meinen Weg für die kommenden sechs Monate verfolgen.

Pünktlich zum Valentinstag kam ich am 14. Februar gegen Nachmittag in Einsiedeln an, am dortigen Bahnhof wurde ich freundlicherweise vom anderen Klosterzeitler, Alexander, abgeholt. Das war mit meinem Gepäck, das alles Mögliche für das nächste halbe Jahr beinhaltet, eine große Erleichterung!

Die erste Woche besteht für jeden Klosterzeitler aus Einführungstagen, hierbei lernt man das Kloster, die Patres und Brüder, die anderen Angestellten und vor allem die Gepflogenheiten des Lebens im Kloster kennen. Neben der sehr wichtigen Hauskunde - man kann sich in den ersten Tagen schon mal etwas verlaufen in diesem großen Kloster - brachten mir verschiedene Patres beispielsweise den gregorianischen Choral, die Psalmen, die Eucharastie oder die Lectio Divina, eine besondere Form der Bibellesung, nahe. 

Für Arbeit blieb da nur am Freitagnachmittag etwas Zeit; gemeinsam mit Klosterzeitler Alexander bereiteten wir Räume für die kommenden Projekttage der hiesigen Schule vor. Außerdem half ich einem Pater dabei, für eines seiner Projekte die Kontaktdaten mehrerer Klöster im Internet zu recherchieren. 

Alles in allem kann ich sagen: ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen, bei Fragen ist jeder gerne für einen da. Das Essen ist auch erstklassig. Deshalb fühlte ich mich schon vom ersten Tag an wirklich sehr wohl hier im Kloster Einsiedeln. Lediglich der Tagesrhythmus, ich stehe um 6 Uhr morgens auf, ist für einen Studenten in der Anfangszeit gewöhnungsbedürftig. 😁

Zum Schluss nehme ich mir vor, jede Woche auch ein "Bild der Woche" in meinen Blogeintrag einzufügen. Das erste Bild zeigt, selbstverständlich, das Kloster Einsiedeln. Leider lässt der Frühling noch auf sich warten, momentan ist es noch relativ kalt, der Schnee ist noch nicht komplett geschmolzen. Aber: im beheizten Kloster mit einer warmen Tasse Tee ist auch das gut auszuhalten!