Ende Juni durften Klosterzeitler Alexander und ich unseren Abt Urban gemeinsam nach Solothurn begleiten. Dort hatten wir dann Freizeit und konnten die Stadt besichtigen; positiv in Erinnerung sind mir vor allem die Verenaschlucht, das Kunstmuseum sowie das Schloss Waldegg geblieben. Deshalb füge ich hier auch ein Foto der Verenaschlucht an und sage: wer einmal die Chance hat nach Solothurn zu gehen sollte diesen Ort auf jeden Fall besuchen, er eignet sich perfekt für einen entspannten Spaziergang. Wer nicht die Chance hat, Solothurn zu besichtigen, hat jedoch auch nicht allzu viel verpasst!
Verenaschlucht bei Solothurn |
Woche 20 habe ich in Deutschland verbracht; dort besuchte ich Familie und Freunde und habe mich aufgrund meiner bald endenden Klosterzeit schon ein wenig auf meine Rückkehr vorbereitet.
Nachdem ich wieder in Einsiedeln angekommen bin, warteten dort neue Aufgaben auf mich. In den vergangenen Wochen beschäftigte ich mich mit der Übersetzung von Messbüchern und Schriftlesungen - die aktuellen Übersetzungen sind noch aus dem letzten Jahrhundert und bedürfen deshalb einer Aktualisierung. Außerdem durfte ich einem Pater mit einer Aufgabe in Excel helfen und für einen anderen Mitbruder weiter an dessen kreativem Projekt arbeiten. An möglichen Aufgaben mangelt es in der Gemeinschaft auf jeden Fall nicht!
Am 08. Juli fand auf dem Klosterareal eine große Feuerwehrübung statt. Es war interessant, dieser zuzuschauen. Die Patres sind bis zu einem gewissen Alter alle verpflichtet - sofern körperlich und gesundheitlich in der Lage dazu - in der Klosterfeuerwehr mitzuwirken. Bei einem Brand leistet diese aber selbstverständlich nur die ersten Maßnahmen, bis die Einsiedler Feuerwehr eintrifft. Um das Zusammenspiel zu üben, war auch die freiwillige Feuerwehr aus dem Dorf bei der Übung vor Ort.
Und nun zu einer großen Empfehlung für alle zukünftigen Klosterzeitler in Einsiedeln. Am 16. Juli besuchten Klosterzeitler Alexander und ich die Stadt Lugano im Tessin. Es war ein Tagesausflug, dieser bietet sich aufgrund der guten Zuganbindung von Einsiedeln aus an (Reisedauer ca. 1 Stunde und 50 Minuten). Lugano ist wirklich ein wunderschöner Ort - neben dem Luganersee und den ringsherum liegenden Bergen bietet das mediterrane Flair dort eine tolle Abwechslung. Für einen Tag konnten wir 35°C, leckeres Eis, italienisches Essen und die vielen schönen Orte der Stadt genießen.
Blick auf Lugano, im Hintergrund der Monte Brè |
Hervorheben möchte ich vor allem den Parco Ciani - ein Stadtpark direkt am Luganersee gelegen, der neben der Möglichkeit zum Schwimmen auch viele schattige Plätze im Grünen zu bieten hat. Für Kulturinteressierte gibt es selbstverständlich auch viele Museen (das "Museo delle Culture" hat mir persönlich sehr gefallen) zu erkunden. Egal, ob man nun ein bisschen la dolce vita erleben möchte oder einfach nur ein paar Stunden die Seele bei Straßenmusik in einer schönen Stadt baumeln lassen möchte: Lugano kann ich jedem mit gutem Gewissen empfehlen!
Blick vom Parco Ciani auf den Monte San Salvatore und den Luganersee |
Zurück aus Lugano erwartete uns in Einsiedeln am nächsten Tag ein großer Anlass: Novize Grégory und Novize Benno feierten morgens in der Laudes ihre einfache Profess. Nun heißen sie Frater Alban und Frater Benno-Maria und haben diesen Stand für weitere drei Jahre, danach können sie zum Bruder oder mit Theologiestudium gegebenenfalls Pater werden. Es war eine schöne Feier mit anschließendem Essen - selbstverständlich war von beiden Seite auch die Familie anwesend. Ich gratuliere den beiden herzlich und wünsche ihnen eine gute Zukunft im Kloster Einsiedeln; vielleicht lernt der ein oder andere Leser die beiden auch mal kennen, sie sind wirklich tolle Persönlichkeiten.
Frater Benno-Maria und Frater Alban beim Ablegen ihrer einfachen Profess. Ein exklusiver Blick von den Plätzen der Klosterzeitler im Chor😄 |